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Heiter bis Wolkig
Psychologisches Basiswissen
zur Geburtsvorbereitung
 

 

 

Nahezu alle Eltern besuchen vor der Geburt ihres ersten Kindes einen Geburtsvorbereitungskurs bei der Hebamme ihrer Wahl. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man höchst idealistisch und wissensdurstig teilnimmt mit dem Ziel, in den nächsten 18 Jahren pädagogische und menschliche Höchstleistungen zu erbringen. Gestillte, ökologisch gewickelte, tuchgetragene, schnullerfreie, hausgeborene, vegan ernährte, klassische Musik beschallte, Bio-Baumwoll-Strampler tragende und Pastinakenbrei essende (was immer Pastinaken sein sollen – ich vermute eine Alternativvermarktung von Futterrüben), frühgeförderte und Walldorf beschulte kleine Einsteins, werden zukünftig von glückseligen, blendend aussehenden, konfliktfreien Eternpaaren inkl. Golden Retriever zum Krabbelkind-Yoga gebracht. Darüber hinaus sind sich alle Erstgebärenden sicher:
So unerzogen, wie das schreckliche Nachbarskind, wird unser Kind auf gar keinen Fall.

Nun zur Realität: Die Geburt des ersten Kindes zählt psychologisch zu den gravierenden Lebensereignissen, d.h. es muss auch Schattenwurf geben, sonst würde es psychologisch nicht klassifiziert werden. Und diese dunklen, unheilschwangeren Wolken ziehen regelmäßig,  in jeder Lebensphase des Nachwuches auf, ob vor- oder nachgeburtlich. Die herzerwärmenden Sonnenstrahlen der höchsten aller zu erfahrenden Emotionen, der Elternliebe, zeichnen trotz regelmäßiger Wolkenbrüche zwar expressionistische Regenbögen des Lebenssinns, aber die ein oder andere Überflutung muss aktiv und mühevoll beseitigt werden. Ansonsten erscheint die nachbarliche Familie nebst schrecklichem Kind schon bald stabiler und funktionaler, als die eigene. Dies können wir verhindern, in dem wir Euch über existentielle psychologische Fakten aufklären.

Welche Entwicklungsschritte durchläuft ein Kind in welchem Alter und welche Bedürfnisse müssen unbedingt erfüllt werden? Wie kann ich diese überprüfen und sicherstellen? Welche Art von lebenslang wirksamen, existentiell bedeutsamen Bindungs- und Beziehungsmuster möchten wir unserem Kind mitgeben und wie erreichen wir dieses Ziel?

Wie gehe ich als Partner wertvoll auf eine gestresste, frustrierte Mutter oder einen sich zurückgestellt fühlenden Vater ein? Was verändert sich an unserer Beziehung als Liebespaar? Wieviel Raum muss ich noch für individuelle, familienunabhängige Interessen und Hobbys bewahren?

Wie schaffe ich es, die Waage zwischen Sorge und Gelassenheit zu halten und dabei noch bekotzte Strampler zu bügeln? Muss ich überhaupt bügeln, um eine gute Mutter zu sein? Wie definiere ich eigentlich eine gute Mutter und einen guten Vater?

Ist mein Säugling mit der Gesamtsituation unzufrieden, oder nur in einem Entwicklungsschub? Wann ist der Schub endlich vorbei und habe ich etwa eine ganze Woche Ruhe, bevor der nächste einsetzt?

Wann ist der beste Zeitpunkt einen Knebelkredit aufzunehmen, um 3D Ultraschallbilder, vorgeburtliche Gentests, den Osteopathen, die homöopathische Hausapotheke inklusive aller Schüßler Salze, ökologische Windel-Starter-Sets, Babymonitor mit EKG, High-Tech Kinderwagen, Babymassagekurs, golddurchwebte Tragetücher, den vom Ernährungsberater geforderten Thermomix und mich, die Paartherapeutin, zu finanzieren?

Diese und viele andere Fragen klären wir in erster Linie fachlich, psychologisch, aber stets auch dem freudigen Ereignis entsprechend humorvoll, sarkastisch, ironisch, streng an der Realität orientiert und vorallem gänzlich frei von Hipp-Werbung verklärtem Kitsch, in einem 2 x 2,5 Stunden Geburtsvorbereitungskurs mit Pizza statt Dinkelstangen und mit Wahrheiten, die psychologisch existentiell und lebensnah sind. Wie diese:

 

Das Geheimnis einer guten Mutter?
Wenn das Kind spielt, kein Blickkontakt!